Hören mit Licht

Traditionelle Cochlea-Implantate basieren auf elektrischer Stimulation der Nervenstränge in der Gehörschnecke. Die geometrischen Bedingungen in der Hörschnecke machen es aber schwierig, das elektrische Feld zu fokussieren. Hierunter leidet dann die Hörqualität.

Ein Ausweg ist die Anregung mit einem Laser: Hören mit Licht. Der Laser erzeugt in der Hörschnecke einen kurzen Infrarotpuls, der von der umgebenden Flüssigkeit absorbiert wird. Dabei kommt es zu einer lokalen Erwärmung und somit zu einer schnellen Ausdehnung, welche als Schall durch die Hörschnecke wandert. Diese opto-akustische Stimulation ist dem natürlichen Hörprozess sehr ähnlich, wo die Schallwellen durch einen Stoss des Steigbügels auf die Membran am Eingang der Hörschnecke entstehen.

Das CSEM aus der Schweiz hat für die Untersuchung dieser Anwendung ein komplettes Mikro-Lasersystem entwickelt. Laser und Elektronik sind biokompatibel versiegelt. Somit sind Gerät und Organismus geschützt. Das lichtdurchlässige Gehäusematerial Saphir provoziert keine Abwehrreaktionen und kann über viele Jahre im Körper verbleiben.

Die Miniaturisierung hat große Vorteile: Sie ermöglicht neue medizinische Behandlungen, da kleine Komponenten in Bereichen des Körpers platziert werden können, die den bisherigen Implantaten wegen ihrer Größe verwehrt bleiben. Weiterhin wird der chirurgische Eingriff vereinfacht und für den Patienten weniger belastend.

Kontakt: Mark Fretz, CSEM Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique SA
info@csem.ch